Home > Sport > Wettbewerbskalender > EGC Turbia (Polen) 2019 Vom 11.-26.5.2019 fand in Turbia (Polen) die Europameisterschaft der 18m-, der Offenen- und der Doppelsitzerklasse statt. Für die Schweiz traten in der 18m Klasse Yves Gerster (SG Biel) und in der Doppelsitzerklasse Mark Käppeli / Matthias Koch (SG Lenzburg) an. Betreut und unterstützt wurde unser Team von Teamcoach Delia Flury. Hier sind die zusammengetragenen Tagesberichte zu finden. So viel sei aber verraten: Der mieserable Frühling war auch in Polen deutlich zu spüren... Zum Ende der EM belegte unser Doppelsitzerteam Mark und Matthias den Rang 14 (von 14) und unser 18m Athlete Yves den Platz 26 (von 28). Abschlusstag Heute gibt es mal wieder eine Aufgabe und somit letzte Chance auf einen Flugtag. Für beide Klassen gibt es eine Racing Task um viele Punkte mit Start in Westen, dann zurück in den Osten. Die Doppelsitzer sollen 363.1km fliegen und die 18m Klasse 352.6km. Rückkehr des Regens Das schlechte Wetter am EGC ist leider zurück. So mussten die ausgeschriebenen Tasks doch noch neutralisiert werden. Auch die Wertungstage acht bis und mit dreizehn fallen somit dem schlechten Wetter zum Opfer. Wirklich ein verrückter Wetterfrühling in diesem Jahr! Achter Wertungstag: Sonntag, 19.5.2019 Eine geschlossene graue Decke begleitete uns vom Hotel Stal in Stalowa Wola wo wir untergebracht sind zum 7 km entfernten Flugplatz Turbia. Die Meteorologen erwarten für 14 Uhr ev. Gewitter. Nachher sollte es aufhellen. Für 12 Uhr war Startbereitschaft angesagt. Der 1. Start um 13.20 Uhr. Zu dieser Zeit waren die Bedingungen gut. Von Süden steuerte allerdings eine breite dunkle Front auf unseren Flugplatz zu. Die zuerst gestartete 20m Klasse hatte soeben die Ziellinie hinter sich gelassen, als die Aufgaben der offenen und der 18m Klasse aufgrund der unsicheren Wetterlage neutralisiert wurde. Die meisten Konkurrenten der 20m Klasse flogen zum 1. Wendepunkt und von dort direkt zum Flugplatz wo sie sicher landeten. So auch unser Doppelsitzer mit Mark und Matthias. Unmittelbar danach setzte der Regen ein. Neunter Wertungstag: Montag, 20.5.2019 Das schlechte Wetter hält sich hartnäckig über Polen. So ist die ganze Kreativität der Piloten und Veranstalter gefragt, um die Laune hoch zu halten. Der heutige Wettbewerbstag in Turbia fällt buchstäblich ins Wasser – und Hagel. Deswegen wurde die JS3 demontiert wie viele andere Flieger auch. Es bleibt die Hoffnung auf bessere Bedingungen in den kommenden Tagen. Derweil findet ein Tischtennis Turnier statt im Hangar – ein super Schlechtwetterprogramm! So kommt trotz dem Regen gute Laune auf (und der Wettbewerbstrieb kann gestillt werden). Zehnter Wertungstag: Dienstag, 21.5.2019 Heute ist offizieller – regnerischer – Ruhetag. Für die halbe Schweizer Crew steht ein Arbeitstag an, die andere Hälfte besichtigt Lublin. Elfter Wertungstag: Mittwoch, 22.5.2019 Wieder kein Wertungstag. Immerhin ist die Stimmung gut, denn es ist „International Eve“. Dieser Event ist feste Tradition aller internationaler Wettkämpfe. Jede Nation zeigt hier, was sie kulinarisch und kulturell so zu bieten hat. Die Schweizer Vertretung zauberte natürlich ein Fondue, welches allseits gut angekommen ist. Ansonsten gibt es leider nur Sturmwarnungen, die direkt von der Regierung an die Teilnehmer gesendet werden… Die nächsten Tage sieht es weiterhin schlecht aus, somit werden wir uns wohl oder übel andersweitigen Beschäftigungen widmen müssen wie z.B.Kartfahren. Zwölfter Wertungstag: Donnerstag, 23.5.2019 No task today! Die Piste braucht auch etwas längere Erholungszeit, nach all dem Regen. Es wird eng für weitere Wertungstage… Dreizehnter Wertungstag: Freitag, 24.5.2019 Auch heute gibt es leider keine Wertung. Die SMS Inbox eines unserer Wettkämpfer fasst die diesjährige EM gut zusammen wie es scheint… Siebter Tag in Turbia Die durchzogenen Wetterbedingungen haben unserem Team bisher etwas Mühe bereitet. Heute gelangt Yves Gerster (SG Biel) in der 18m-Klasse nun eine erste Top-Platzierung und flog auf den 11. Rang. Die Segelfluggemeinschaft gratuliert herzlich! Wir erwachten heute mit leichtem Regen. Auf dem Weg nach Turbia lichteten sich die Wolken und der Tag wurde zunehmend wärmer. Allerdings war die Luft feucht. Dunkle schwere Wolken tauchten auf. Gewitter? Die Meteorologen hofften auf bessere Bedingungen am Nachmittag. Ein Wertungstag soll stattfinden. Die Aufgabe soll beim 2. Briefing um 11.30 bekannt gegeben werden (s. Foto). Die Startbereitschaft wurde auf 12 Uhr festgelegt. Schon bald zeichneten sich Cumuli am Himmel, zeitweise im Schatten von dunklen Wolken. Die Basis betrug gegen 13 Uhr lediglich 600m, war aber langsam am Steigen, sodass der erste Schleppzug um 13.20 abheben konnte. Vorher erhielten wir noch ungebetenen Besuch. Eine Schlange schlängelte sich an den bereitstehenden Fliegern vorbei. Als sie uns wahrnahm, flüchtete sie in einen Fahrwerkschacht. Um sie zu verjagen wurde der Motor des Seglers gestartet. Erfolglos! Jemand vom Staff konnte sie mit einem Haken fangen und in einen Sack fallen lassen. Es handelte sich um eine harmlose Ringelnatter welche vielleicht als blinder Passagier auf einen Flug wollte. Heute wurde die Startreihenfolge umgekehrt. Offene, Doppel 20m, 15m, 18m. Marc/Matthias passierten die Startlinie um 14.08, Yves um 15.09. Widererwarten entwickelte sich das Wetter besser. Die Basis stieg zeitweise bis 1800m und mehr an. Zweidrittel der Strecke konnte bei guten Bedingungen erflogen werden. In der Folge schloss sich die Wolkendecke zunehmend und die Thermik nahm in der letzten Flugphase ab. Einige mussten kurz vor dem Ziel den Motor starten und oder Aussenlanden. Schade! So erging es auch unserem Doppelsitzer-Team 50km vor dem Ziel. Yves erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Er erreichte das Ziel knapp durch Unterfliegen der Ziellinie. Dafür erhielt er 10 Strafpunkte. Dennoch reichte es für den guten 11. Tagesrang. Bravo! Kurz nachdem unsere Flugzeuge versorgt waren, setzte leichter Regen ein. Anschliessend wurden wir im Hangar von unseren polnischen Gastgebern zu einem kulinarischen Abend eingeladen. Neben anderen polnischen Spezialitäten wurde uns ein Schwein vom Grill serviert (Foto). 1/4 2/4 3/4 4/4 Kulinarische Belohnung am Ende des Flugtages: Polnische Spezialitäten 5. und 6. Tag in Turbia Die 18m Klasse sowie die Offene Klasse konnten am 5. Wertungstag endlich wieder fliegen. Die Bedingungen waren allerdings schwierig. In beiden Klassen konnte kein einziger Pilot die Aufgabe zu Ende fliegen. Ob die Aufgaben gewertet werden ist noch unklar. Am sechsten Wertungstag konnte unsere Mannschaft nach einem bescheidenem Start in den Tag doch noch bei guten Bedingungen in ihre Aufgaben starten. Leider verschlechterte sich das Wetter zunehmend, so dass es unserem Team nicht gelang in vordere Ränge zu fliegen. 5. Wertungstag in Turbia Vornweg, heute konnten wir uns endlich wieder einmal fliegerischen Aktivitäten widmen. Um 8.30 Uhr, auf dem Weg zum Flugplatz lichteten sich die Wolken, die Sonne und begleitend bereits einige unserer geliebten Cumulis waren auszumachen. Allerdings bei noch tiefer Basis. Am Briefing bekamen unsere Hoffnungen durch den Meteorologen Aufwind. Am Nachmittag sollte sich ein kleines Fenster von rund 2-3 Stunden für bescheidene thermische Bedingungen öffnen. Alle Klassen gehen auf eine kurze Strecke. Die Konkurrenten konnten nach dem Klinken im Pulk etwas Höhe gewinnen, kratzten aber bald an der tiefen Basis. Mit fortschreitender Zeit kamen sie schon nach einer Stunde in Schwierigkeiten. Erste Doppelsitzer kehrten zurück, Aussenlandungen wurden gemeldet, profilierte setzten ihre Motoren in Gang. Auch unsere drei Piloten waren in guter Gesellschaft mit den „Absaufern“, landeten aber mit Unterstützung sicher am Startort. Rechtzeitig vor der nach 17 Uhr eintreffenden Regenfront konnten unsere Flugzeuge versorgt werden. Ob der Tag gewertet wird ist noch nicht bekannt. Jedenfalls war er eine Herausforderung. Nach drei Regentagen haben unsere Piloten nun jedenfalls wieder ein spannendes Diskussionsthema. 1/3 Startaufstellung 2/3 Task für die Doppelsitzerklasse 3/3 Task für die 18m Klasse 6. Wertungstag in Turbia Der frühmorgens noch bedeckte Himmel lockerte sich bei noch tiefer Basis zunehmend auf. Die Hoffnung einen Wettbewerb durchführen zu können wurde am ersten Briefing bestätigt. Die Aufgaben für alle Klassen wurden erst gut eine Stunde später bekannt gegeben. Die erste Startbereitschaft wurde auf 12 Uhr festgelegt, wurde aber mehrmals bis auf 13.40 Uhr verschoben. 14.44 Uhr konnte die die Startlinie der 18m Klasse bei guten Bedingungen frei gegeben werden. Genau eine Stunde später begab sich unser Doppelsitzer auf den Weg. Die Bedingungen verschlechterten sich vor allem im zweiten Teil der Aufgabe. Nach drei Stunden landete das Team Marc/Matthias nach erfüllter Aufgabe. Leider kamen sie nicht besonders schnell um den Kurs und belegten den letzten Tagesrang. Yves musste bereits früher landen und konnte seine Aufgabe nicht erfüllen. Regentage Das Wetter meinte es nicht gut mit unseren EGC Piloten: Die Wertungstage zwei, drei und vier mussten allesamt neutralisiert werden. Hier die Tagesberichte zu den Regentagen im Überblick. Wertungstag 2: Montag, 13.5.2019 Heute hat uns der Tag mit kühlem, windigem und bedecktem Himmel empfangen. An einen Flugtag war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken. Der Weg zum Flugplatz wurde entsprechend gemächlich angegangen. Am Briefing wurden unsere Bedenken gleich zu Beginn, noch vor dem Meteo-Beitrag bestätigt. Der Tag wird neutralisiert. Anstelle wurden Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten in der Region empfohlen. Für die meisten Anwesenden ist Polen noch unbekannt. Nach der Erledigung von persönlichen Pendenzen wird das Swiss-Team dem einen anderen Vorschlag Folge leisten. Enttäuschte Gesichter am heutigen Briefing Bild und Text: Arthur Fischer Wertungstag 3: Mittwoch, 15.5.2919 Auch am heutigen Dienstag muss in Turbia eine wetterbedingte Pause eingelegt werden. Auch morgen Mittwoch wird das Wetter kaum fliegbar sein. Nachdem schon der Montag neutralisiert werden musste, gibt es nun auch am Dienstag einen erzwungenen Ruhetag. Marc und sein Hilfsmann besuchten am gestrigen Nachmittag die gut 20 km entfernte Stadt Sandomierz. Sie liegt an der Weichsel in Südostpolen und beherbergt etwa 25‘000 Einwohner. Das Zentrum befindet sich auf einer Anhöhe auf einem historischen Platz, umgeben von alten, schönen Gebäuden. Den Tag hat das Team gemeinsam bei einem feinen Nachtessen einem gediegenen Museumsrestaurant abgeschlossen. Das Wetter ist auch heute miserabel. Es regnet und ist kalt. Es wurde uns früh via WhatsApp mitgeteilt, dass kein Wettbewerb stattfindet. So konnten wir das Frühstück etwas länger geniessen bevor zum Briefing fuhren. Das Wetter wird Morgen etwas wärmer aber kaum zum Fliegen sein. Die Polen bemühten sich einmal mehr Akivitäten in der Region zu organisieren. 1/3 2/3 3/3 Wertungstag 4: Donnerstag, 16.5.2019 Auch Tag vier in Turbia wird wegen schlechten Wetters neutralisiert. Morgen müsste das Wetter besser werden, so dass die EM endlich fortgesetzt werden kann. Genau zum Zeitpunkt des Briefings fiel die Stromversorgung aus. Das gehört schon fast zur Tagesordnung. Der Beginn wurde eine um eine halbe Stunde verschoben. Ohne Licht und die bei diesen Temperaturen beliebten Kaffeemaschinen, konnten die technischen Einrichtungen notversorgt und die gespannt erwarteten Informationen den Pilotinnen und Piloten übermittelt werden. Die Meteo erwartete für den frühen Nachmittag kurze Aufhellungen. Die Leitung entschied, einzig für die 20m/offene Klasse eine Aufgabe auszuschreiben. Startbereitschaft gegen 14 Uhr. Fast ein Muss nach zwei Regentagen. Optimismus war gefragt. Denn ohne Flüge geht den Piloten so langsam der Diskussionsstoff aus! Unser Team Marc/Matthias begann sich ohne sichtbare Begeisterung mental mit den Startvorbereitungen zu befassen. Doch: Die Pessimisten obsiegten. Ein weitere halbe Stunde später wurde der Tag via WhatsApp neutralisiert. Für Morgen und auf das Wochenende hin soll sich das Wetter zu Gunsten unseres schönen Sportes entwickeln. Dann endlich soll in einem starken Teilnehmerfeld um möglichst viele Punkte geflogen werden. Unter den Teilnehmenden sind immerhin Weltmeister, Europameister und natürlich unser amtierender Schweizermeister (18m) Yves Gerster sowie im Doppelsitzer Marc Käppeli/Matthias Koch mit mehrfacher internationaler Erfahrung. Tristes Wetter an der EGC in Polen Erster Flugtag in Turbia Die beiden Schweizer Teams berichten über den ersten Flugtag in Turbia Am ersten Wettbewerbtag der EM startet die 18m Klasse mit einem AAT Task von 3 Stunden und die Doppelsitzerklasse mit 2.45 auf einer fast gleichen Strecke in den Osten und dann Norden. Die Startphase war gut organisiert verlief entsprechend speditiv. Die Startfreigabe für die 18m Klasse erfolgte um 12.10 Uhr. Für die offene Klasse um 12.50 Uhr. Beide Teams, Yves Gerster 18m Klasse und Mark Käppeli/Matthias Koch Doppelsitzer 20m Klasse haben die Aufgabe erfüllt. Der erste Schenkel konnte von beiden Flugzeugen mit den Mitkonkurrenten mitgehalten werden. Im zweiten Schenkel langsamer aber lösbar. Im 3. Schenkel haben der Doppelsitzer viel Zeit verloren wegen Abstieg auf 500m. Yves lief es durchschnittlich. Entsprechend platzierte er sich im Mittelfeld. Die ganzen Resultate sind auf Soaringspot zu finden. Letzte Teamabsprachen in Turbia. Text: Arthur Fischer, Bild: Team Turbia Eröffnungszeremonie Drei vielversprechende Trainingstage sind abgeschlossen. Nun gehts los! Auf das Safety Briefing an der EM in Turbia Polen folgte ein kurzer Trainingstag für Mark, Matthias und Yves mit intensiven Systemtests. An der Eröffnungszeremonie in Stalowa Wola zogen drei Turboprop Trainer ihre Kreise und wir wurden nach ausgiebigen Reden durch Food Trucks versorgt. Bei der harten Konkurrenz in beiden Klassen sind wir gespannt auf die nächsten Tage und wie sich der Arcus mit Mark und Matthias sowie die JS3 mit Yves bewähren. Unser Team: Yves Gerster (SG Biel) in der 18m-Klasse sowie Matthias Koch und Mark Käppeli (beide SG Lenzburg) in der Doppelsitzerklasse. Das Team wird ergänzt durch Teamchefin Delia Flury sowie Helfer Arthur Fischer. Die Aufgaben und Ergebnisse sind auf Soaringspot zu finden. Zur offiziellen Website der EM gehts hier lang. Zum Livetracking gehts hier lang. Sende deine Fotos, wie ihr mitfiebert, deine Wünsche, Ermutigungen und Gratulationen per Slack Kanal an das Team in Turbia.